Einige der Rausgekommenen (v.l.n.r.): Ralf Schumacher, Felix Jaehn und Julia Fox (Bild: Chris J. Moffett / wikipedia, Fifou, Dulce Osuna / wikipedia)
- Von Dennis Klein
29. Dezember 2024, 10:10h 5 Min.
Diese 15 queeren Prominenten haben sich 2022 als schwul, lesbisch, bi, pansexuell, queer, trans oder nichtbinär geoutet (in alphabetischer Reihenfolge):
Daniel Bedingfield (geb. 1979)
(Bild: Web Summit / flickr)
Der neuseeländisch-britische Sänger Daniel Bedingfield hat im April bei einem Auftritt in der britischen Hauptstadt erstmals öffentlich seine sexuelle Orientierung thematisiert und sich geoutet so ganz nebenbei. Der 44-Jährige sagte auf einem Konzert, er habe seinen Song "Borderline" mit einem Mann verfasst, den er begehrt habe.
Brenda Biya (geb. 1998)
Wie paradox: Brenda Biya ist die Tochter des kamerunischen Präsidenten, die in Los Angeles lebt. Ihr Vater lässt Schwule und Lesben verfolgen, es drohen mehrjährige Haftstrafen. Im Juli nun outete sich die Tochter in einem (inzwischen gelöschten) Instagram-Eintrag. Vielleicht bewegt das in der Heimat ja einige zum Umdenken.
R. Derek Black (geb. 1989)
(Bild: Instagram / R. Derek Black)
Der Ku-Klux-Klan ist die bekannteste rassistische Organisation der USA, die bis heute ihr Unwesen treibt und neben Nicht-Weißen bekanntlich auch Probleme mit queeren Menschen hat. Da ist es umso überraschender, wenn sich aus diesem Umfeld heraus jemand outet wie diesen Mai. R. Derek Black, das 35-jährige Kind des früheren Ku-Klux-Klan-Anführers Don Black, outete sich in ihrer Autobiografie "The Klansman's Son" als trans. Bereits elf Jahre zuvor hatte sie sich vom KKK losgesagt.
Trey Cunningham (geb. 1998)
Noch vor wenigen Jahren waren Coming-outs unter männlichen Profis in vielen Sportarten undenkbar, inzwischen gibt es sie häufiger: Bestes Beispiel ist Leichtathletikstar Trey Cunningham, Platz elf der Weltrangliste im Hürdenlauf über 110 Meter. Er outete sich in einem Interview mit der "New York Times" als schwul.
Julia Fox (geb. 1990)
2022 war Julia Fox für eine kurze Zeit mit dem Rapper Kanye West zusammen, zwei Jahre später outete sie sich als lesbisch. In einem Clip sagte der TikTok-Star: "Ich liebe es, wenn ich eine Lesbe mit ihrem Boyfriend sehe. Das ist wie: 'Aww, du hasst diesen Mann.'"
Justus Frantz (geb. 1944)
(Bild: Philip Schäfer / wikipedia)
Dass es für ein Coming-out nie zu spät ist, zeigte im Mai Justus Frantz: Kurz vor seinem 80. Geburtstag berichtete der bekannte Dirigent von mehreren Beziehungen mit Männern. Kurze Zeit später stellte er seinen neuen Freund vor.
Jessica Gunning (geb. 1986)
Jessica Gunning ist der Star aus der diesjährigen Netflix-Erfolgsserie "Rentierbaby". Zwei Monate nach der Veröffentlichung des Siebenteilers hat sie in einem Podcast-Interview erstmals über ihre sexuelle Orientierung gesprochen. Demnach habe sie erst vor zwei Jahren im Alter von 36 Jahren für sich realisiert, lesbisch zu sein, und das dann in der Familie und gegenüber Freund*innen bekanntgegeben.
Sean Gunn (geb. 1993)
(Bild: Instagram / Sean Gunn)
Der 31-jährige frühere Spitzen-Schwimmer Sean Gunn hat sich im März als schwul geoutet. Der Simbabwer war 2016 für sein Heimatland bei den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro angetreten. In seiner Heimat würde ihm Gefängnis drohen, er lebt jedoch in den USA.
Felix Jaehn (geb. 1994)
(Bild: Screenshot Youtube / Jurassica Parka)
"Ich nutze zur Zeit lieber den Namen Fee, weil ich unter die nichtbinären Menschen gegangen bin und einen geschlechtsneutralen Namen haben möchte", das erzählte der weltweit erfolgreiche DJ-Superstar Felix Jaehn im April ganz nebenbei in einer Talkshow. Aber: "Mein Künstler*innenprojekt bleibt natürlich Felix Jaehn."
Jessica Madsen (geb. 1992)
(Bild: jess_mads / instagram)
Coming-out zum Pride Month: Anfang Juni hat die aus der Netflix-Erfolgsserie "Bridgerton" bekannte britische Schauspielerin Jessica Madsen ihre gleichgeschlechtliche Beziehung öffentlich gemacht: "Verliebt in eine Frau, laut und stolz darauf!"
Maren Morris (geb. 1990)
(Bild: Walt Disney Television / flickr)
Ein Coming-out in konservativen Kreisen ist bekanntlich schwerer als anderswo und Country-Musik ist die wohl konservativste Mainstream-Musikrichtung in den USA. Maren Morris aus Nashville wagte den Schritt trotzdem: "Ich bin glücklich, das B in LGBTQ+ zu sein."
Sinan Movez (geb. 2005)
(Bild: Joyn)
Ob wir es wollen oder nicht: Coming-outs in Realityformaten erreichen besonders viele Menschen. Der bisher kaum bekannte 19-jährige Influencer Sinan Movez hat dieses Jahr bei "Promi Big Brother" für einen solchen Moment gesorgt und auch gleich eine schöne Geschichte dazugeliefert: "Ich hatte auf einem Influencer-Geburtstag einen Dreier mit einem Mann und einer Frau. Das war ganz random und ist im Suff einfach so passiert." Doch es habe ihm gefallen, besonders mit Männern: "Es könnte noch mal passieren, aber ich würde sagen, ich stehe eher auf Männer."
João Lucas Reis da Silva (geb. 2000)
(Bild: Instagram / joaolreis)
Im Frauentennis gibt es bereits seit Jahrzehnten offen queere Spielerinnen, im Herrentennis erst seit diesem Jahr: Im Dezember outete sich mit dem Brasilianer João Lucas Reis da Silva (im Bild links) erstmals ein ATP-Tennisprofi. Er war zu diesem Zeitpunkt zwar nur die Nummer 401 der Welt, hat aber Geschichte geschrieben.
Bruce Joel Rubin (geb. 1943)
(Bild: IMAGO / alterphotos)
Er schrieb bereits im letzten Jahrhundert die Romanze "Ghost Nachricht von Sam" oder den Actionreißer "Deep Impact". Aber erst jetzt mit 81 Jahren verriet er der Öffentlichkeit: "Ich bin nie nicht schwul gewesen." Er bedauerte zwar, dass er seine sexuelle Orientierung so lange vor der Öffentlichkeit versteckt hatte. "Aber das hätte die Leute nur verwirrt", so Rubin. Er habe sich nun geoutet, weil "ich diese Welt nicht mit Geheimnissen verlassen wollte".
Ralf Schumacher (geb. 1975)
(Bild: Instagram / Ralf Schumacher)
Ralf Schumacher lieferte in Deutschland das Coming-out des Jahres ab: Er stellte im Hochsommer auf Instagram seinen Freund vor und erklärte: "Das schönste im Leben ist wenn man den richten Partner an seiner Seite hat mit dem man alles teilen kann." Aus der Formel 1 und von der Öffentlichkeit erhielt er neben einigen irritierenden Zwischentönen viel Unterstützung. Hoffentlich müssen sich zukünftige Rennfahrer nicht mehr so verstecken, wie er es offenbar für nötig gehalten hatte.
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